Russland - Steuererhöhung für die Öl-und Erdgasindustrie
- Patrick Pohlit
- 29. Nov. 2022
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Patrick Pohlit
Die russische Staatsduma hat ein Gesetz verabschiedet, welches die Steuererhöhung für die Erdöl- und Erdgasindustrie vorsieht. Die Änderungen betreffen sowohl Akzisen als auch die Steuer auf die Gewinnung von Bodenschätzen, Sozialversicherungsbeiträge und Gewinnsteuer.
Für Hersteller von verflüssigtem Erdgas (LNG) wird der Gewinnsteuersatz von 2023 bis 2025 auf 34 % erhöht (der derzeitige Satz liegt bei 20 %), wovon 17% an den föderalen Haushalt und die restlichen 17 % an den regionalen Haushalt abgeführt werden. Das angenommene Gesetz erstreckt sich auf diejenigen Unternehmen, welche bis zum 31. Dezember 2022 mindestens eine LNG-Ladung exportiert haben, so dass neue Projekte vom Gesetz nicht betroffen sind.
Darüber hinaus wird der Steuersatz bei der Berechnung der Steuer auf die Gewinnung von Erdgas geändert. Die neuen Vorschriften treten am 1. Januar 2023 in Kraft. Die Änderung beinhaltet die Einführung des sogenannten Kkg-Koeffizienten für die Formel zur Berechnung der Steuer auf die Gewinnung von Erdgas, der den Zeitraum ab dem Beginn der industriellen Förderung auf einem Grundstück mit Bodenschätzen charakterisiert. Vom 1. Januar 2023 bis zum 30. Juni 2024 beträgt er 134, vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2025 - 285 und ab 1. Juli 2025 - 305. Derzeit beträgt der Grundsteuersatz für die Erdgasförderung 35 RUB pro 1.000 Kubikmeter.
Das Gesetz sieht sonstige Änderungen des Steuergesetzbuches der Russischen Föderation vor. Die ergriffenen Maßnahmen zur Steuererhöhung für die Erdöl- und Erdgasindustrie stehen im Zusammenhang mit der Verhängung von EU-Sanktionen gegen Erdöl und Erdölprodukte. Die USA und Großbritannien haben das Ölembargo gegen Russland verhängt.
Die Steuer auf die Gewinnung von Erdöl und Ausfuhrzölle auf Erdgas machen einen großen Teil der Öl- und Gaseinnahmen des russischen Haushalts. Aufgrund des sanktionsbedingten Rückgangs der Exporte im Jahr 2023 versucht die russische Regierung die entgangenen Haushaltseinnahmen durch eine Erhöhung der Steuer auf die Gewinnung von Erdgas ausgleichen.
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